Inhaltliche Zusammenfassung

Das finnische Nationalepos Kalevala beginnt mit der Entstehung der Welt durch die jungfräuliche Tochter der Lüfte (Ilmatar)*. Diese geht in das Meer und wird von Wind und Wasser schwanger. Während sie, nun als Wassermutter, auf dem Meer schwimmt, baut eine Tauchente ihr Nest auf dem Knie der Wassermutter und beginnt dort auf 6 goldenen und 1 eisernem Ei zu brüten. Die Eier fallen jedoch ins Meer und zerbrechen. So entstehen aus den unteren Hälften die Erde und aus den oberen Hälften der Himmel. Das Eigelb wird zur Sonne, das Eiweiß zum Mond, das was vom Eiweiß gesprenkelt ist wird zu den Sternen und der schwarze Dotter des Eis wird zu den Wolken.

Nun wird Väinämöinen* von der Wassermutter geboren, treibt auf dem Meer, bis er das Ufer der Erde erreicht. Dort sind allerdings noch keine Bäume, weshalb er Bäume von Sampsa Pellervoinen* säen lässt. Die Eiche gedeiht erst beim zweiten Versuch, verteilt sich dann über das ganze Land, so dass das Laub die Sonne und den Mond verdeckt. Ein kleiner Mann steigt aus dem Meer, fällt die Eiche und so können Blumen und Beeren wachsen. Ein Baum wird von Väinämöinen als Rastplatz für die Vögel stehen gelassen. Durch sein Zauberwissen wird Väinämöinen berühmt. Ein anderer weiser Sänger namens Joukahainen* geht mit Väniämöinen in den Kampf um ihn in seinem Wissen zu besiegen. Er scheitert allerdings und fordert Väinämöinen zum Schwertkampf auf. Daraufhin singt ihn Väinämöinen in den Sumpf. Aus Angst und um Väinämöinen zu beruhigen verspricht Joukahainen ihm seine Schwester Aino zur Frau. Zuhause ist Joukanhainens Mutter erfreut darüber, dass sie Väinämöinen zum Schwiegersohn bekommen soll. Aino allerdings beginnt zu weinen.

Nachdem Väinämöinen um Aino geworben hat geht diese zu ihrer Mutter, um ihren Kummer los zu werden. Diese sagt ihr aber, sie solle sich lieber freuen und schöne Kleider anziehen und Schmuck tragen. Joukahainens Schwester weint allerdings weiter, läuft in den Wald, verirrt sich dort und als sie am Meer angelangt ist und baden geht,ertrinkt sie. Im Meer verwandelt sie sich in einen Fisch, den Väinämöinen angelt . Als er den Fisch zerlegen will, springt dieser zurück ins Meer und weitere Versuche den Fisch erneut zu angeln scheitern.
In seiner Heimat bekommt Väinämöinen den Tipp von seiner toten Mutter, um die Nordlandtochter zu werben.

Joukahainen ist nun wegen des Verlustes seiner Schwester wütend auf Väinämöinen, lauert ihm auf dem Weg ins Nordland auf und schießt auf ihn, trifft aber nur sein Pferd. Da Väinämöinen gerade einen Fluss durchreitet, fällt er in das Wasser und wird von einem starken Wind aufs Meer getragen. Dadurch ist Joukahainen in dem Glauben, Väinämöinen hätte nur ausgesungen. Väinämöinen schwimmt nun tagelang auf dem Meer. Ein Adler findet ihn dort und trägt ihn aus Dankbarkeit dafür, das Väinämöinen einen Baum als Rastplatz für die Vögel hat stehen lassen, in das Nordland. Im Haus der Nordlandherrin willigt diese ein, ihm ihre Tochter zur Frau zu geben. Die Bedingung ist aber, dass er den Sampo* für das Nordland schmiedet. Väinämöinen verspricht, den Schmied Ilmarinen* für die Sampo -Schmiede zu schicken und wird in seine Heimat gelassen. Auf dem Rückweg sieht er die Nordlandjungfrau und wirbt um sie. Sie verspricht ihm, ihn zu erhören, wenn er aus einer Spindel ein Boot baut und es zu Wasser lässt ohne es zu berühren. Beim Bau des Bootes verletzt sich Väinämöinen so stark am Knie, dass es nicht aufhört zu bluten und er einen Alten aufsuchen muss, der den Blutstrom stillen kann. In seiner Heimat versucht Väinämöinen Ilmarinen dazu zu bringen, ins Nordland zu fahren und die Nordlandjungfrau durch die Sampo - Schmiedung zu gewinnen. Ilmarinen weigert sich aber und so singt Väinämöinen ihn gegen seinen Willen ins Nordland. Dort schmiedet er den Sampo. Die Nordlandherrin bringt den Sampo in den Steinberg des Nordlands.

Die Nordlandjungfrau behauptet Ilmarinen gegenüber, sie könne die Heimat noch nicht verlassen, als dieser seinen Lohn bei ihr erbittet. So kehrt Ilmarinen in seine Heimat zurück und berichtet Väinämöinen, dass er den Sampo geschmiedet hat.

Lemminkäinen freit um die hochgeborene Jungfrau der Insel. Die Mädchen der Insel machen sich zuerst über ihn lustig, werden bald aber vertraut, nur Kyllikki, wegen der er gekommen war, nicht. Lemminkäinen holt sich Kyllikki mit Gewalt. Wegen seiner Streitlust muss er Kyllikki versprechen, nie in den Krieg zu ziehen und sie muss ihm versprechen, nicht um die Häuser zu ziehen und in das Dorf zu gehen. Kyllikki bricht ihr Versprechen, woraufhin Lemminkäinen sie verlässt und aufbricht um die Nordlandjungfrau zu freien. Lemminkäinens Mutter versucht vergeblich ihn aufzuhalten, in dem sie ihm den Tod prophezeit.

Er singt alle Männer bis auf einen einzigen Hirten aus ihren Häusern.

Als Lemminkäinen nun die Nordland - Alte um ihre Tochter bittet, bekommt er die Aufgabe Hiisis Elen* zu jagen. Zunächst scheitert er jedoch an dieser Aufgabe. Durch die üblichen Jagdsprüche und -gebete schafft er es allerdings doch noch den Elen zu jagen und bringt ihn ins Nordland. Als nächstes soll er den wilden Hengst zäumen. Dies gelingt ihm auf Anhieb und so soll er als dritte Aufgabe den Schwan auf dem Fluss von Tuonela* schießen. Auf dem Fluss des Totenlandes lauert ihm der Hirte auf, tötet ihn und wirft ihn in den Wassersturz. Tuonis* Sohn zerstückelt den Leichnam.

Als eines Tages in Lemminkäinens Haus Blut zu tropfen beginnt ahnt die Mutter sofort, das er Tod sein muss und reist ins Nordland um die Nordlandherrin zu fragen, wohin sie Lemminkäinen gebracht habe. Sie erfährt von den Aufgaben und die Sonne erzählt genauer von dem Tod. Die Mutter macht sich mit einer langen Harke auf zu den Gewässern unterhalb des Tuoni-Sturzes und sucht damit alle Teile des Leichnams zusammen. Dann belebt sie ihn durch Zaubersprüche und Salbe wieder.

Während des Baues eines Bootes durch die Zaubergesänge geht Väinämöinen das Holz aus. Deshalb schickt er Sampsa Pellervoinen, um Holz zu besorgen. So kann er das Boot weiter bauen, bis ihm 3 Zauberworte fehlen. Er geht ins Totenland um die Worte zu erlangen. Dort will man ihn festhalten doch Väinämöinen gelingt die Flucht durch seine Zaubermacht. Zurück aus der Unterwelt warnt er davor, dort freiwillig hinzugehen und berichtet von den erbärmlichen Umständen einer Existenz in Totenreich. Um die fehlenden Worte zu erlangen weckt Väinämöinen Antero Vipunen* aus einem langen Schlaf unter der Erde. Dieser verschlingt ihn und glaubt von einer Krankheit befallen zu sein. Er versucht sie mit allen möglichen Zauberformeln loszuwerden. Doch Väinämöinen droht ihm nicht eher Ruhe zu geben, bis er die Worte bekommen hat. Vipunen gibt Väinämöinen sein ganzes Zauberwissen und Väinämöinen kann das Boot weiter bauen. Mit dem Boot zieht er los um um die Nordlandjungfrau zu freien. Ilmarinens Schwester sieht ihn und erfährt von Väinämöinens Vorhaben. Sie geht zu ihrem Bruder um ihn zu warnen, dass die Braut, die er bekommen sollte in Gefahr ist. Ilmarinen bricht ebenfalls ins Nordland auf und als die zwei Freier vor der Nordlandherrin stehen rät diese ihrer Tochter zu Väinämöinen. Die Nordlandjungfrau entscheidet sich aber für Ilmarinen, da sie sich aus Väinämöinen nichts macht. Nach dem Lösen gefährlicher Aufgaben werden die beiden von der Nordlandherrin verlobt und Ilmarinen kehrt zurück in seine Heimat.

Im Nordland werden die Hochzeitsvorbereitungen getroffen und Boote ausgesandt um das Volk zu laden. Nur Lemminkäinen wird nicht geladen. Ein riesiges Fest wird gefeiert und Väinämöinen singt und preist die Gastgeber. Die Braut wird beraten, wie man im Hause des Mannes lebt und bekommt Tipps von einer alten Bettlerin. Dem Bräutigam wird gesagt wie er die Braut behandeln soll. Die Nordlandjungfrau ist traurig darüber, dass sie das Haus des Vaters nur für immer verlassen müssen und verabschiedet sich mit Tränen in den Augen. In Ilmarinens Schlitten fahren die beiden in Ilmarinens Heimat und kommen am dritten Abend an. Dort gibt es erneut ein riesiges Fest. Väinämöinen singt und preist erneut den Hausherrn und die Hausfrau. Aus Wut nicht zu der Hochzeit geladen worden zu sein bricht Lemminkäinen trotz des Verbotes der Mutter und des prophezeiten Todes ins Nordland auf. Dank seines Zauberwissens überwindet er alle todbringenden Orte. Im Nordland wird Lemminkäinen übermütig. Der Nordlandherr, der über das Verhalten wütend ist, kann Lemminkäinen aber nicht in den Zauberkünsten besiegen und fordert ihn zum Schwertkampf auf. Dabei schlägt Lemminkäinen dem Nordlandherr den Kopf ab. Die Nordlandherrin stellt aus Rache ein Heer gegen ihn.

Lemminkäinen flieht aus dem Nordland nach Hause und fragt seine Mutter um Rat für ein Versteck vor dem Heer. Die Mutter ist wütend über die Nordlandfahrt, rät ihm aber trotzdem sich auf eine der vielen Inseln zu begeben, die hinter vielen Meeren liegt. Auf der Insel beschließen die Männer ihn zu töten, da er sich den Mädchen gegenüber sehr prahlerisch benimmt. Er verlässt die Insel wieder. Auf See zerbricht sein Schiff an einem starken Sturm. Lemminkäinen kann sich an Land retten und erhält ein neues Boot, mit welchem er in seie Heimat zurück fährt. Dort findet er alles niedergebrannt wieder, worüber er weint und klagt. Er denkt nun das seine Mutter getötet worden sei. Diese lebt aber an einem neuen Ort mitten im Wald, wo Lemminkäinen sie schließlich auch findet. Die Mutter berichtet von dem Angriff des Nordlandvolkes und Lemminkäinen verspricht ein neues und besseres Haus zu bauen und Rache am Nordland zu nehmen.

Er zieht mit seinen Kampfgenossen Tiera in den Krieg gegen das Nordland. Die Nordlandherrin sendet ihnen Frost, weshalb ihr Schiff in der See festfriert und sie auch fast erfroren wären. Durch Lemminkäinens Zauber erreichen sie jedoch das Ufer. Sie irren durch den Wildwald und kommen schließlich wieder zuhause an.

Die Brüder Untamo und Kalervo führen einen Krieg gegeneinander. Kalervo wird von Untamo getötet und Untamo löscht Kalervos Ganzes Volk bis auf eine schwangere Frau aus. In Untamos Haus bringt diese Kullervo zur Welt, der schon in der Wiege Rache gegen Untamo will. Untamo versucht Kullervo auf jede erdenkliche Art zu töten, was ihm aber misslingt. Da Kullervo, als er älter ist, jede Aufgabe falsch macht, wird er als Sklave von Ilmarinen gekauft. Kullervo wird zum Hirten und Ilmarinens Frau backt ihm einen Stein in sein Brot. Dann schickt sie die Herde auf die Weide. Beim Schneiden des Brotes geht das Messer, welches das einzige Andenken an sein Volk ist, kaputt. Aus Rache treibt er die Herde in den Sumpf und scheucht statt dessen Bären und Wölfe nach Hause, die Ilmarinens Frau töten.

Auf der Flucht vor dem wütenden Ilmarinen erfährt er von einer Alten im Wald, dass sein Vater, seine Mutter, sein Bruder und die Schwester noch am Leben seien. Er findet sie an der Grenze zu Lappland und erfährt, dass er für tot gehalten wurde und dass die ältere Tochter beim Beerenpflücken verschwunden sei.

Da er sich nicht als Hilfe bei jeglicher Arbeit erweist, wird er von seinem Vater geschickt die Steuer zu entrichten. Er begegnet der Schwester, die sich beim Beerensuchen verlaufen hat. Da er sie nicht kennt, verführt er sie. Als ihnen klar wird, dass sie Geschwister sind, stürzt sich die Schwester in den Fluss. Er berichtet seiner Mutter von dem Ereignis und denkt darüber nach sich ebenfalls das Leben zu nehmen. Die Mutter bringt ihn davon ab und appelliert an ihn sich an einem versteckten Ort zu beruhigen. Gleichzeitig kommen die Rachepläne an Untamo wieder auf. Kullervo macht sich auf und brennt alles nieder. In seiner Heimat ist das Haus leer bis auf den schwarzen Hund, mit dem er sich im Wald seinen Lebensunterhalt erjagt. Er kommt an den Ort, an dem er seine Schwester verführte und nimmt sich dort das Leben.

Aus Trauer um seine tote Frau schmiedet sich Ilmarinen eine neue aus Gold und Silber. Er kann ihr aber kein Leben geben und stellt fest, dass sie kalt ist. Er gibt sein neue Frau an Väinämöinen, der ihn aber auffordert etwas anderes aus ihr zu schmieden. Statt dessen zieht Ilmarinen ins Norldand um um die jüngere Schwester seiner früheren Frau zu werben. Diese beschimpft ihn aber nur und deshalb stiehlt er sie. Auf dem Weg in die Heimat beschimpft sie ihn weiter und Ilmarinen verwandelt sie in eine Möve. Zuhause berichtet er Väinämöinen von dem sorgenfreien Leben, welches im Nordland durch den Sampo geführt wird. Väinämöinen und Ilmarinen beschließen mit dem Boot ins Nordland zu ziehen und den Sampo zu holen. Auf dem Weg begegnen sie Lemminkäinen, der sich gleich anbietet mitzukommen und freudig aufgenommen wird. Nachdem sie einen Wasserfall überwunden haben fahren sie sich auf dem Rücken eines großen Hechtes fest. Daraufhin wird der Hecht getötet und eine Hälfte wird verspeist. Aus dem Kieferknochen baut Väinämöinen eine Kantele*, welche aber keiner der drei spielen kann.

Als Väinämöinen doch auf der Kantele spielt eilen alle Lebewesen und Geister herbei. Das Spiel ist so schön das jedem, selbst Väinämöinen die Augen feucht werden und seine Tränen, die ins Wasser rollen, sich zu blau schimmernden Perlen verwandeln.

Im Nordland verlangen die drei mindestens die Hälfte des Sampo oder sie holen ihn sich ganz. Doch die Nordlandherrin will ihn weder im Guten noch im Bösen hergeben. Väinämöinen schläfert das gesamte Nordlandvolk durch sein Kantelespiel für 3 Tage ein. So können sie den Sampo ungestört aus dem Steinberg holen und nach Hause bringen. Die Nordlandherrin versucht die Entführung des Sampo aufzuhalten indem sie Nebel, Sturm und andere Hindernisse heerbeiruft. Väinämöinen verliert im Sturm seine Kantele. Nun macht sich die Nordlandherrin mit ihren Kriegsfahrzeugen auf um die Verfolgung aufzunehmen. Auf dem Meer gibt es einen Kampf zwischen den beiden Parteien, den die drei Helden gewinnen. Der Nordlandherrin gelingt es trotzdem, den Sampo ins Meer zu schmeißen, wo dieser zerbricht. Die großen Stücke sinken auf den Grund und die kleinen werden an den Strand gespült, weshalb Väinämöinen hofft schon allein dadurch neues Glück zu bekommen. Die Drohung der Nordlandherrin, sie würde alles Wachsen in Kalevala* stoppen, hat keine Wirkung. Machtlos und bedrückt kehrt die Nordlandherrin in ihre Heimat zurück und kann nur den Deckel des Sampo zurückbringen während Väinämöinen die Teile am Ufer aufsucht und wachsen lässt und um ewiges Glück bittet.

Väinämöinens Suche nach seiner Kantele im Meer ist erfolglos und er baut sich eine neue aus Birke mit deren Spiel er wieder alles in seinen Bann zieht.

Um Kalevalas Herde zu töten, schickt die Nordlandherrin einen Bären nach Kalevala, den Väinämöinen jedoch tötet. Während Väinämöinen auf seiner Kantele spielt und dazu singt, steigt erst der Mond und dann die Sonne herab. Die Nordlandherrin stiehlt die beiden und versteckt sie in einer Höhle. Da auch das Feuer aus den Hütten genommen wurde wundert sich Ukko* über die Dunkelheit. Aus Feuer macht er einen neuen Mond und eine neue Sonne, dessen Licht nun auf die Erde fällt. Die Tochter der Luft erzählt Ilmarinen und Väinämöinen, dass das Feuer von einem Fisch verschluckt wurde. Die beiden Helden gehen los um den Fisch mit einem Netz aus Bast zu fangen, was ihnen missglückt. Mit einem Leinennetz gelingt es ihnen und das Feuer, welches aus dem Bauch des Fisches geborgen wurde, flüchtet direkt wieder und verbrennt dabei Ilmarinens Wangen und Hände. Es geht in den Wald, verbrennt dort einen großen Teil des Waldes, doch es gelingt den beiden Helden das Feuer wieder einzufangen und zurück nach Kalevala zu bringen. Dort schmiedet Ilmarinen einen neuen Mond und eine neue Sonne, die er aber nicht zum Leuchten bringt. Väinämöinen erfährt, dass Sonne und Mond im Nordland eingeschlossen sind und fährt dorthin. Er besiegt das Nordlandvolk, kann aber die Sonne und den Mond zunächst nicht holen. Zuhause beauftragt er Ilmarinen, Werkzeug zur Sonnen- und Mondbefreiung zu schmieden. Aus Angst lässt die Nordlandherrin beides freiwillig frei.

Die Hirtin Marjatta, die lange als Jungfrau lebte, wird von einer Preiselbeere schwanger und bekommt einen Sohn, den sie in einer Sauna zur Welt bringt. Als er als Kind einmal verloren geht wird er im Sumpf gefunden. Die Mutter will ihren vaterlosen Sohn nicht taufen lassen bis geklärt ist, ob man ihn am Leben lassen kann oder nicht. Väinämöinen kommt und verkündet, dass der Sohn getötet werden muss: "Väinämöinen alt und wahrhaft, er sprach dazu dieses Urteil: >Weil der Sohn dem Sumpf entwachsen, von der Beere stammt am Boden, Lege man ihn auf die Erde neben eine Beerenbülte oder führe ihn zum Sumpfe, schlag ihm auf das Haupt ein Holzstück!<". (1) Er wird allerdings von dem 14 Tage alten Sohn wegen seines "Dumm gefälltem Urteil" (1) zurechtgewiesen. Väinämöinen merkt, dass der Sohn mächtiger ist als er und tauft ihn zum König von Karelien*. Väinämöinen geht ans Meer, singt sich einen Kupfer - Kahn und fährt ins offene Meer und sagt noch, dass man ihn irgendwann zurückwünscht um einen neuen Sampo zu bauen und neue Lieder auf der Kantele zu spielen. Als Erbe hinterlässt er nun doch die Kantele und seine Gesänge in Suomi* und singt seinen letzten Gesang:

"Meinen Mund müßt ich nun schließen, meine Zunge nun bezähmen,
Meine Lieder enden lassen, Hellen Sang verhallen lassen.
Auch das Pferd ist außer Atem, wenn es lange ist gelaufen,
Auch der Sensenstahl wird stumpfer, ist das Sommerheu geschnitten,
Auch das Wasser wandert stille, ist die Windung überwunden,
Auch das Feuer flackert sinkend, hats die lange Nacht gelodert-
Sollt der Sang da nicht ermatten, Langsam nur das Lied noch fließen
Nach der langen Lust des Abendes, dem Gesang der Sonnenneige?

[...]

Aber sei dem, wie ihm wolle: eine Spur lief ich den Sängern,
Lief die Spur und brach die Spitzen, knickte Zweige, zeigt‘ die Fährte;
Damit ist der Weg geebnet nun die neue Bahn gebrochen
Sängern, welche weiter greifen, Dichtern, reicher ausgerüstet,
In der Jugend, die emporsteigt, in dem Volke, das heranwächst." (1)


Quelle: (1)Elias Lönnrot, Kalevala

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